Emoratio Paarberatung
SeBa GmbH
Kampenwandstr. 8
83569 Zaisering
Enttäuschung
Das Allerbeste zuerst: Wenn wir enttäuscht sind, ist das erst mal KLASSE, denn dann nehmen wir die Dinge endlich auf eine neu Art und Weise wahr. Auch wenn das Wort mit t geschrieben wird, bedeutet es doch das Ende einer Täuschung. Enttäuscht zu sein ist also eine sehr gute Möglichkeit, sich bewusst zu werden, was ICH wirklich will, unabhängig vom Verhalten meines Partners/meiner Partnerin.
Die meisten Paare gehen ihre Beziehung aus einem Grund ein: Sie sind verliebt und das ist gut so!
Das bedeutet für viele Menschen, dass sie Schmetterlinge im Bauch haben. Sie sind mit den Gedanken die ganze oder zumindest die meiste Zeit bei dem oder der Angebeteten. Durch die „rosarote Brille“ betrachtet scheint der andere all das zu haben, was wir uns erträumt haben. Er oder Sie sind einfach perfekt und passen zu uns, wie keine/r zuvor.
Nur ein paar Jahre später fragen sich viele Paare was aus ihrem Traummann/ihrer Traumfrau geworden ist. Alles scheint sich so verändert zu haben! Die Eigenschaften und Vorzüge die uns anfangs zueinander geführt und begeistert haben, treten in den Hintergrund und die für uns unakzeptablen Seiten treten in Erscheinung. Das Spannende daran ist, dass diese Seiten schon immer da waren, wir haben sie nur nicht gesehen. Wir haben uns selbst ein Bild des anderen „gebastelt“, das irgendwann bröckelt. Die Wahrheit ist, dass der oder die Andere schon immer genauso war. Das heißt nicht ein Anderer kann uns enttäuschen. Diese Enttäuschung machen wir immer selbst.
Was können wir jetzt mit dieser Erkenntnis anfangen?
In erster Linie bedeutet es natürlich wieder Eigenverantwortung für mein Leben und meine Gefühle zu übernehmen. Will heißen, dass ich akzeptiere, dass ich nur mich selbst und niemand anderen ändern kann und dass es von entscheidender Bedeutung ist, beim „Aushandeln“ von Kompromissen meinem Partner/meiner Partnerin das Gefühl zu gebe, dass er oder sie völlig in Ordnung ist, und ich mir fürs Zusammenleben bestimmte Unterstützung oder Verhaltensweisen wünsche. So kann der Partner/die Partnerin viel eher einen Schritt in meine Richtung tun.
John F. Kennedy hat mal gesagt: Fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann, sondern fragt, was Ihr für Euer Land tun könnt.
Vielleicht dürfen wir uns diese Frage auch in unseren Beziehungen hin und wieder stellen. Was bin ich bereit, in die Beziehung zu geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten?